11 Anforderungen an Kassensysteme auf Wochen- und Weihnachtsmärkten

 -  Die Weihnachtsmärkte haben vielerorts letzte Woche geöffnet. Besucher treffen sich auf einen heißen Glühwein, Geschenke werden besorgt und die vorweihnachtliche Freude angeregt. Ob Weihnachts- oder Wochenmarkt: Oftmals stellt sich die Frage nach einem geeigneten Kassensystem. Wir haben 11 Anforderungen an Markt-Kassen zusammengefasst, die sich natürlich je Anwendung und Ausrichtung der Handelstätigkeit in ihrer Relevanz unterscheiden.

1. Robust und wetterfest

Dieser Punkt steht auf jeden Fall an erster Stelle. Kassen, die auf Wochenmärkten verwendet werden, sollten jeder Witterung trotzen, d.h. hoher Luftfeuchtigkeit, Nässe, Kälte, aber auch Sonne und Hitze. Auch eine gute und spiegelfreie Lesbarkeit des Displays bei hoher Umgebungshelligkeit sollte gegeben sein. Nur so haben Sie lange Spaß an Ihrer technischen Unterstützung und Sie können sich voll und ganz auf das Verkaufen konzentrieren.

2. Stromversorgung

In vielen Fällen wird ein eigenständiges, akkubetriebenes Mobilsystem die Kasse der Wahl sein, da zum einen wenig Platz zur Verfügung steht und zum anderen die Stromversorgung nicht immer gegeben ist. Wenn Strom vorhanden ist – z.B. bei einem festen Stand -, kann auch ein kleines stationäres Kassensystem zum Einsatz kommen. Alternativ besteht die Möglichkeit, die Stromversorgung über den Verkaufswagen laufen zu lassen. Dazu wird ein zum Fahrzeug passender Wechselrichter mit einer Ausgangsspannung von 110 – 230V eingebaut. Der Lieferant des jeweiligen Verkaufswagens sollte dabei behilflich sein können.

3. Platzsparend

In der Regel steht auf Märkten für den Kassenarbeitsplatz nicht viel Stellfläche zur Verfügung, d.h. eine kleine stationäre Kasse, ein Laptop oder Tablet oder eine vollwertige mobile Kasse sind hier eine gute Wahl. Zudem kann – bzw. muss für Österreich ab dem nächsten Jahr aufgrund der RKSV – ein kleiner Bondrucker vorhanden sein, der z.B. auch gut unter dem Verkaufstresen eingebaut werden kann. Hierfür gibt es Drucker-Modelle, bei denen der Bon nach Vorne heraus gedruckt wird, sodass man auf dem Verkaufstresen nicht unnötig viel Platz verbraucht. Eine praktische und sinnvolle Alternative sind schnurlose, mobile Bluetoothdrucker, die mit einem Gürtelclip am Körper befestigt werden.

4. Einfache und schnelle Bedienung

In der Regel reicht eine einfache, aber flexible Kassenlösung. Die Kasse sollte intuitiv und schnell zu bedienen sein, sodass sie ein perfekter Begleiter in Zeiten hoher Frequenzen ist. Da auf Märkten viele Preise verhandelt werden, ist beispielsweise die Möglichkeit einer freien Preiseingabe sinnvoll – entweder mit Artikeln, bei denen der Preis offen ist, oder bei denen ein Fixpreis hinterlegt ist, der dann aber überschrieben werden kann.

5. GoBD, Finanzamt und Registrierkassenpflicht

Hier muss nach landesspezifischen Gesetzesanforderungen unterschieden werden. In Deutschland werden die steuerlichen Anforderungen an Registrierkassen in zwei Schreiben des Bundesfinanzministeriums vom 26.11.2010 (Aufbewahrung digitaler Unterlagen bei Bargeschäften) und vom 01.01.2015 (GoBD = Grundsätze zur ordnungsgemäßen Führung und Aufbewahrung von Büchern, Aufzeichnungen und Unterlagen in elektronischer Form sowie zum Datenzugriff) dargestellt. Ein Kassensystem muss danach alle Buchungsdaten im Detail sowie weitere Daten elektronisch und unveränderbar aufzeichnen sowie mindestens 10 Jahre archivieren. Fehlen die geforderten elektronischen Daten oder werden andere formale Fehler in der Kassenbuchführung gefunden, droht die Schätzung der Einnahmen, was zu hohen Steuernachzahlungen führen kann. Zudem wurde in Deutschland beschlossen, dass Registrierkassen zukünftig mit einer technischen Sicherheitseinrichtung ausgestattet werden müssen. Details zur konkreten Ausgestaltung fehlen allerdings noch. Mehr Infos hier.

Dagegen ist die Situation in Österreich schon klarer. Im Steuerreformgesetz 2015/2016 wurde die Registrierkassen- und Belegpflicht zum 1. Januar 2016 und die Pflicht zur Nutzung der Sicherheitseinrichtung und zum Druck des QR-Codes zum 1. Januar 2017 beschlossen. Die im September veröffentlichte Registrierkassen-Sicherheitsverordnung (RKSV) sieht vor, dass Registrierkassen über eine technische Sicherheitseinrichtung auf Basis von elektronischen Signaturen verfügen müssen. Es besteht zudem eine Verpflichtung zur Ausgabe eines Belegs an jeden Kunden, auf den ein QR-Code mit Signaturdaten zu drucken ist. Eine Ausnahme besteht für Betriebe, die weniger als 15.000 Euro pro Jahr umsetzen oder deren Bargeschäfte weniger als 7.500 Euro pro Jahr ausmachen. Details finden Sie hier.

6. Abrechnung und Reporting

Wird nicht mit einer Kasse gearbeitet, so muss (s. Punkt 5) am Ende des Tages gezählt werden, was viel Zeit kostet und fehleranfällig ist. Der Vorteil einer modernen Kassenlösung ist, dass alle Daten, d.h. auch die Abrechnung und die Auswertung über verkaufte Artikel automatisch per Knopfdruck zur Verfügung stehen und ein Z-Bericht für den Tagesabschluss erstellt werden kann. Für sehr große Installationen mit mehreren Marktständen kann sogar eine Kommunikationssoftware sinnvoll sein, die automatisch alle Daten aller auf dem Markt vorhandenen Kassen aggregiert und abrechnet.

7. Notfall-Service – auch am Wochenende

Ein Kassenausfall im laufenden Marktbetrieb kostet bares Geld und viele Nerven. Ein Notfall-Service, z.B. über Ihren Kassenhändler, bietet daher Sicherheit.

8. Mieten, leasen oder kaufen

Bei diesem Punkt kommt es natürlich auf die individuellen Gegebenheiten an. Sind Sie z.B. Gastronom und nur wenige Male im Jahr, z. B. beim Stadtfest oder anderen besonderen Ereignissen, mit einem Verkaufsstand unterwegs, dann können Sie vielleicht eine Kasse von Ihrem festen Standort nutzen. Sind Sie dagegen das ganze Jahr über Markthändler, so bietet sich ein Kauf oder ein Leasingmodell an. In allen anderen Fällen ist die Kurzzeitmiete eine kostengünstige Variante.

9. Waagen-Anschluss

Werden kg-Preise berechnet, kann eine Waage nötig sein. Eine Anbindung zum Kassensystem macht den Prozess schneller, einfacher und fehlerunanfälliger.

10. Kassenschubladen

In den meisten Fällen wird aufgrund des einfacheren und flexibleren Handlings auf eine Kassenschublade verzichtet und nur mit Geldtasche kassiert. Wird jedoch eine Schublade benötigt, so gibt es bei stationären Kassen einen direkten Anschluss an diese. Bei mobilen Kassen läuft die Verbindung via stationärem WLAN-Drucker, wofür jedoch Strom vorhanden sein muss. Die Kassenschubladen stehen dann am besten entweder direkt unter der Kasse oder unter dem Verkaufstresen.

11. EC-/Kreditkartenleser

Bargeldlose Zahlungswege sind auf Märkten bislang nicht sehr verbreitet. Die meisten Kunden zahlen bar, wohl auch weil es sich zumeist eher um Kleinstbeträge handelt, wobei sich dies natürlich je nach Handelstätigkeit unterscheidet. Werden EC- und Kreditkartenleser benötigt, so sollten diese in die Kassenlösung integriert und tragbar sein.

Definieren Sie aus diesen Punkten am besten Ihren eigenen Anforderungskatalog an Ihr neues Kassensystem. Wenn Sie beim Kauf darauf achten, dass Ihre neue Kasse alle für Sie wichtigen Anforderungen erfüllt, wird das Kassieren auf Ihrem Stand nachher zur einfachen Nebensache und Sie können sich auf Ihre Kunden und auf das Verkaufen konzentrieren.

Wenn Sie Fragen haben oder eine unverbindliche Beratung zu Ihrer Markt-Kasse wünschen, sprechen Sie uns gerne über info@vectron.de oder +49 251 28560 an oder suchen nach Ihrem lokalen Fachhandelspartner, der Ihnen gerne weiterhilft. 

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